O Éstor kai o Prótos Pólemos

Estor und der erste Krieg

Vallus, Göttin der Weisheit und Königin von Mytros · 9. April 2022 · Lesedauer ~ 4 Minuten

Von allen Drachenlords waren die Brüder Telamok und Estor Arkelander die rücksichtslosesten und wildesten. Telamok, der Ältere, träumte davon, ein großer König zu sein. Er bot jedem, der ihm die Treue schwor, seinen Schutz und den seines Drachens an. Er versprach eine Zukunft, in der die Siedlervölker die Vorherrschaft über Thylea und die Feenwesen haben würde.

Sterbliche aller Völker scharten sich um sein Banner. Er baute Festungen und befestigte Städte, um seine Anhänger vor Angriffen zu schützen, und legte damit den Grundstein für das, was eines Tages das große Königreich Mytros werden sollte. Die Heerscharen, die unter dem Kommando seines jüngeren Bruders Estor standen, wurden immer größer.

<em><a href="https://dndaux.de/glossar/#estor+arkelander">Estor</a></em> und <em><a href="https://dndaux.de/glossar/#telamok+arkelander">Telamok</a></em>

Für Telamok war der Krieg lediglich ein Mittel, um die Zukunft seines Volkes zu sichern und aufzubauen. Estor hingegen kümmerte sich wenig um die Zukunft. Er wollte weder herrschen noch regieren, und seine einzige Freude war der Kampf. Die meisten, einschließlich seines Drachens, hielten ihn für einen tapferen Helden, der nach Ruhm strebte. Die Wahrheit war weitaus schlimmer, denn der Krieg war die einzige Möglichkeit für Estor, seinen Blutrausch und seine Grausamkeit zu befriedigen. Seine Siege auf dem Schlachtfeld bedeuteten nichts anderes als die Chance auf Gemetzel und Blutvergießen.

Als das Königreich Telamoks expandierte, dehnte es sich auf das Gebiet der Gyganen aus. Da er wusste, dass die einäugigen, sechsarmigen Riesen keine Außenseiter willkommen hießen, befahl er Estor, seine Armee gegen sie zu entsenden. Telamok dachte, sein Bruder würde die Reihen der Gyganen durchbrechen und die Riesen zum Kniefall zwingen. Estor jedoch hatte andere Pläne.

Estor ritt auf seinem Drachen und führte den Angriff an, der die Gyganen in die Flucht treiben sollte. Die Riesen kämpften tapfer, aber sie waren dem Drachenlord, seiner Armee und seinem Reittier nicht gewachsen. Als sie merkten, dass die Schlacht verloren war, warfen sie ihre Waffen nieder und ergaben sich. Estor jedoch weigerte sich, die Niederlage anzuerkennen und Gefangene zu machen, und verweigerte eine Waffenruhe. Zum Entsetzen seines edlen Drachens befahl er seinen Truppen, jeden einzelnen Gyganen-Krieger niederzumetzeln.

Die Bedrohung durch die Gyganen war gebannt, aber Estor war noch lange nicht zufrieden. Er trieb seine Soldaten weiter zu den Städten, in denen die Gyganen lebten. Ihre Krieger waren getötet worden, der Rest nun schutzlos. Estors Drache flehte ihn an, Gnade walten zu lassen, aber er war taub für alle ihre Bitten. Seine Armee massakrierte alle, Mütter und Kinder, Alte und Kranke. Nur eine Handvoll Gyganen entkam, um die anderen Völker von Thylea vor Estors Gräueltaten zu warnen.

Blutige Hände

Das ungezügelte Gemetzel offenbarte Estors wahre Natur, und sein Drache wandte sich schließlich von ihm ab. Die Folgen seines Handelns waren aber noch viel weitreichender als zunächst klar war. Denn als die Titanen das Gemetzel sahen, erkannten sie endgültig die Bedrohung, die die Siedlervölker darstellten. In ihrem Zorn versammelten sie eine große Armee von thyleanischen Völkern und führten sie gegen die zivilisierten Völker, die die Gyganen abgeschlachtet hatten. Sydon beabsichtigte, die Eindringlinge ins Meer zu treiben um dort qualvolle Vergeltung zu üben.

Der Erste Krieg hatte begonnen.

Aber auch ohne sein Reittier setzte Estor seinen blutrünstigen Krieg gegen die Einheimischen von Thylea als Kapitän der Ultros fort, einem magischen Schiff mit einer Besatzung, die fast so wild und skrupellos war wie Estor selbst. Die Besatzung der Ultros verwüstete die Inseln von Thylea und hinterließ ein Gemetzel nach dem anderen. Sydon warf alles was er hatte gegen das Schiff und versuchte, es mit hunderten Fuß hohen Wellen zu zertrümmern oder es auf den Meeresgrund zu ziehen. Aber die Magie der Ultros war so mächtig, dass selbst der Gott der Stürme sie nicht versenken konnte.

Ultros

Am Anfang des Krieges errangen die Siedlervölker viele Siege. Angeführt von den Drachenlords besiegten sie die unorganisierten Armeen Thyleas mit Leichtigkeit. Die Kinder von Thylea konnten sich nicht gegen die großen Drachen behaupten und wurden immer wieder zurückgeschlagen.

Das Blatt wendete sich allerdings zu Gunsten der einheimischen Völker als die Titanen ihrerseits Ordnung in ihre Ränge brachten und sich selbst mehr einbrachten. Wann immer sich die Drachen in die Lüfte erhoben, peitschte Sydon sie mit rasenden Winden und Blitzen und zwang sie zu Boden, wo sie dem Zorn Lutherias ausgeliefert waren, die sie mit ihrer bösen Sense und Todesmagie angriff.

Drache im Sturm

Viele Drachen gingen zugrunde, andere flohen. Doch der silberne Drache Balmythria wusste, dass Lutheria und Sydon sie letztlich alle finden würden. In ihrem letzten Kampf gegen die Tyrannei der Titanen warf sich der silberne Drache rücksichtslos gegen sie, riss und krallte sich fest, selbst nachdem sie zahlreiche tödliche Verletzungen erlitten hatte. Als ihre Kräfte erschöpft waren, sank sie tot zu Boden und die Zwillinge spuckten auf ihren Leichnam.

Der Tod und das Opfer des mächtigen Drachen Balmythria riss unerwartet ein Loch in das Gefüge der Realität. Inspiriert von ihrem Opfer erhörten fünf himmlische Wesen ihr Gebet und kamen nach Thylea, um ihre Aufgabe, das Volk der Siedler zu schützen, zu übernehmen. Diese Wesen sind als die Fünf Götter bekannt, die wir noch heute verehren: Mytros, Volkan, Pythor, Vallus und Kyrah.

Mytros opferte sich sogleich, um den Riss zwischen den Welten zu heilen. Eine Tat, für die wir bis heute dankbar sind.