Ich bin die Ultros, Ich bin das Schiff; Mitten an Deck, angewurzelt und kraftlos: Zeuge des Grauens, fest in seinem Griff, Ich bin Delphia, Ich bin die Ultros;
Die Totenfälle sind unheimlich wie der Klang in ihrem Namen. Während wir uns mit Seilen und gewagten Sprüngen langsam dem anderen Ufer nähern, spüren wir eine finstere Anziehungskraft die uns ins Wasser ziehen möchte. Wir widerstehen ihr und erreichen bald die Stelle, die auf der Karte des Königs markiert ist.
Vor uns befindet sich ein tiefer Abgrund mit glatten Wänden, aus denen nur wenige Steinplateaus ragen. Unten jedoch befindet sich eine kleine Lagune. Wir bemerken außerdem ein grünes Licht, welches aus einem Felsspalt ganz unten leuchtet. Ein gutes Versteck für ein großes Schiff?
Wie so oft trügt die Idylle. Während sich Tiameia zügig abseilt wird ihr Abstieg prompt unterbrochen. Die Tentakel eines riesigen Oktopusses greifen nach ihr, sie verliert den Halt. Darauf springt auch Bexos gewagt 50 Meter in die Tiefe und lässt gleißendes Mondlicht auf den Meeresbewohner nieder. Er lässt schnell von uns ab.
Wir untersuchen den Felsspalt, der durch biolumiszente Algen grünlich leuchtet. Ein Mechanismus scheint die Wände immer enger aneinander zu drücken je tiefer wir in den Gang vordringen - entsprechend schnell laufen wir bis ans Ende. Dort wartet ein unterirdisches, beinahe kreisrundes Becken auf uns. Wir haben die Ultros gefunden, die mittendrin majestätisch ruht.
Das Schiff wirkt trotz seines Alters völlig makellos. Wir erkennen aus der Ferne seine pechschwarzen Segel, einen Drachenkopf als Gallionsfigur und grünlich schimmernde Gestalten - die Geister der verfluchten Mannschaft. Als wir die Ultros betreten, ist jedoch niemand mehr zu erkennen. Unsere Sinne helfen uns hier nicht viel, denn zu hören sind die Geister sehr wohl.
Timótheos nähert sich dem Mast des Schiffes, worin er die Dryade und Schwester von Demetria vermutet. Beim Versuch sie zu trösten erhält er schreckliche Visionen von Estors Massakern. Delphia will nie wieder an solchen Gräueltaten teilhaben, doch sie darf sich nicht weiter mit uns unterhalten.
Auch die Bänke der Ruderer unter Deck sind leer. Nur ein altes Tagebuch im Nebenraum gibt Einblicke in die Zeit des ersten Krieges. Und natürlich die uralte Trommlerin, dessen Körper nur noch aus Knochen, Sehnen und geisterhaften Bindegewebe besteht. Ihre Frage, ob wir denn bereit sind hätten wir nicht vorschnell bejahen sollen. Unaufhörlich beginnt sie zu Trommeln und wie aus dem Nichts erscheinen die Ruderer, es stinkt nach Verwesung. Das Schiff bewegt sich.
Aus der Lagune führt für ein normaler Schiff kein Weg hinaus. Doch die offenbar wahnsinnige Crew lichtet den Anker gar nicht, somit wird die Ultros plötzlich sehr schnell nach unten gezogen. Dafür sind wir ganz sicher nicht bereit! Gefühlte Stunden mit angehaltener Luft später spuckt uns das Wasser dann wieder aus - wir sind zurück am Meer und fahren.. wohin eigentlich?
Da sich auf dem Schiff niemand mit uns unterhalten will, nehmen wir es weiter unter die Lupe. Alle Vorräte sind zu Staub verfallen, doch das Schiff selbst in in einem hervorragenden Zustand. Die Tür zur Kapitänskajüte finden wir verschlossen vor, Bexos schickt Timos mit einem Zauberspruch als Gaswolke dennoch hinein. Dort muss er es sich dann auch gemütlich machen, denn an einen Plan für den Rückweg hat keiner gedacht.
Auch die anderen werden schläfrig. Bexos schafft es im Dämmerzustand endlich, mit seinem im magischen Stein gefangenen Stamm zu kommunizieren. Ihm wird erzählt, sie wurden durch Lutherias Sense niedergestreckt und müssen nun in völliger Dunkelheit existieren.
Als wir alle Schlafen, treffen wir uns gemeinsam wieder an Deck. Estor will uns sehen.