Poiós eímai?

Wer bin ich?

Akira die Bardin · 25. Februar 2022 · Lesedauer ~ 6 Minuten
Auf der Insel hört man ein leises klagen; denn wer noch nicht hat, kann auch nichts mehr wagen.

Akira, Notizen zum Epos

8. Volkion

Berauscht durch das viele Wissen über die mehr oder weniger ehrwürdigen Drachenlords machen wir uns auf das zu erledigen, wofür wir hier sind: Im Grab von Xander nach den Waffen der Drachenlords suchen. Ins größte Grab geht es vorbei an zwei metallischen Löwen und mit viele Stufen immer tiefer hinein in den Berg. Unten angekommen erwartet uns eine riesige Statue eines knienden Minotauren und Mosaike von den Schlachten Xanders gegen die Zyklopen, Gyganen und Minotauren. Wir werden mit einer Inschrift empfangen:

Diejenigen, die einen Antrag auf eine Audienz bei Xander stellen, müssen sich mit dem Gehörnten auseinandersetzen.

Unbeirrt gehen wir weiter und landen in einem Labyrinth. Bexos führt uns unbeirrt durch die verwobenen Gänge, Ecken und Türen - scheinbar ohne einen Gedanken an die Orientierungslosigkeit zu verschwenden. Ein paar rüstige Skelette halten uns nicht länger auf. Schon fast verdächtig schnell finden wir sie dann: Die große runde Grabkammer mit dem steinernen Sarkophag, den golden aufgetragenen Buchstaben “Xander Huorath, erster seines Ordens” und dem schön gearbeiteten Teppich zu seinen Ehren.

Bevor wir uns Gedanken machen können dass die Sprache der goldenen Aufschrift nicht so recht zu den anderen Gedenktafeln passt, fängt der Spuk auch schon an. Kapiosallos bleibt am Sarkophag kleben und sogleich wird auch vom erstaunlich lebendigen Teppich gequetscht und eingewickelt! Schön wär’s gewesen, aber Xanders letzte Ruhestätte haben wir hier noch nicht gefunden. Zwei halbe Teppiche jedoch schon.

Als wir uns auf die weitere Suche begeben wollen hören wir ein tiefes Lachen aus Richtung des Eingangs. Wir treten die nächste Tür ein und werden von einem Sammelsurium als Schädeln, Knochen und kaputten Rüstungsteilen erwartet. Irgendwie scheint es auch eine optische Täuschung zu geben: Blickt man auf nur einen der Knochen scheinen sich im Augenwinkel andere zu bewegen. Oder tun sie tatsächlich? In der Mitte des Raumes baut sich das Skelett eines Minotauren auf… das wir mühsam wieder in seine Einzelteile zerlegen.

Als wäre das noch nicht genug, wartet hinter der nächsten Tür ein gleich noch größerer Minotaure aus Fleisch und Blut auf uns. Seine Axt geht auf Tiameia nieder, und sogleich ist er wieder verschwunden. Graxis sei sein Name, meint Akira. Auf ihm liegt ein Fluch, der ihn zwingt die gesuchten Waffen zu beschützen. Es wird nicht leicht werden, ihm diese zu entlocken. Wir nehmen die Verfolgung auf.

Graxis

Wer hätte es gedacht, im Labyrinth gibt es Fallen! Ganz schön fiese noch dazu. Wir betreten einen bedrückenden Raum an dessen Wänden große schmerzerfüllte Gesichter abgebildet sind. Überall liegen Überreste von Skeletten, das Hab und Gut der ehemaligen Besitzer wahllos verstreut. Als sich dann alle eisernen Türen verschließen sind wir doch sehr froh, dass der tödliche Mechanismus offensichtlich deaktiviert wurde. Wir kommen unbeschadet wieder raus - und stehen prompt vor der tatsächlichen Grabkammer.

Während wir noch rätseln wo denn hier die besagten Waffen zu finden sind, taucht Graxis neben uns auf. Ob wir denn die Axt und das Schild meinen, die er in den Händen hält? Sein ganzer Stamm wurde nämlich von Lutheria erschaffen, um sie vor Grabräubern beschützen. Sie können den Ort nicht verlassen bis alles was sie beschützen sollen in guten Händen ist. Der Fluch hielt sie davon ab zu essen und zu schlafen… Graxis ist der Letzte, die anderen hat er alle getötet um sie von diesem Schicksal zu verschonen.

Doch Kapiosallos hält eine geflissene Ansprache an den Minotauren, dass sich doch sein Auftrag durch die Prophezeiung geändert haben muss. Er wird ruhig, und legt dann tatsächlich beides vor sich hin. Er würde uns beobachten, ein Versuch ist es wert. Timós reicht ihm als Dank reichlich Speis und Trank, um seinen Jahrhunderte alten Hunger zu stillen.

Dann zeigt sich Xander als Geist aus seinem Sarkophag. Graxis heißt er nicht mehr willkommen, doch für uns findet er große Worte und Gaben. Timós erhält ein rotes Bündel mit Artefakten der Myrmidonen. Dann wendet er sich an Kapiosallos - und spricht ihn als seinen alten Freund Jason an! Er bittet ihn im Namen aller Drachenlords um Verzeihung für den Fluch, den sie auf ihn gelegt haben - im Irrlauben er habe sie verraten. Seine Zeit sei nun gekommen, er gibt Jason seine Krone.

Nehmt euren Auftrag ernst, die Titanen sind trickreich. Werdet zu den Drachenlords die wir nie sein konnten.

Nach der Offenbarung folgt die Phase der Verneinung. Kapiosallos - Jason - wiegelt alles ab und meint, mit den Worten Xanders nichts anfangen zu können. Er kann sich mit den Taten der Drachenlords nicht identifizieren, und Erinnerungen an dem was Xander beschreibt habe er auch keine. Ich beschließe der Sache auf den Grund zu gehen und suche demnächst Versi auf. Graxis lässt uns ziehen, denn er selbst wird von seinem Fluch erlöst.

Das Nächstes Ziel ist die Schmiede, wir wollen Volkan dort am 12. Volkion treffen - und sie ihm frei von Troglodyten präsentieren.

9. Volkion

Der nächste Tag ist weitestgehend dem Sinnieren über sich und die anderen gewidmet während wir uns immer tiefer ins Gebirge bewegen. Erst am Abend dann werden wir aus den Gedanken gerissen, als Tiameia über uns einen Stimfay golden glitzern sieht. In der Nähe muss sich sein Besitzer, eine Amazone befinden!

Wir finden tatsächlich eine Gruppe kräftiger Frauen, die bei einem Putsch von Tiameias Heimatinsel Themis verbannt wurden, seitdem sind sie Leibwachen der Göttin Vallus. Sie waren Verbündete von Thesilea VI - der Mutter Tiameias - und sind überzeugt dass diese beim Putsch von einer anderen Person ersetzt wurde. Von Tiameia heißt es, sie sei wegen Feigheits und Schande vor dem Thron erhängt worden - doch in Wahrheit ist sie als junges Kind in einem Boot geflohen. Unsere Wege mit Florenzia, Evgenia und Keti trennen sich wieder und in der Ferne erkennen wir bereits die gesuchten Wasserfälle.

10. Volkion

Gegen Mittag erreichen wir die Quelle des Arkelon, vor uns donnern die riesigen Wassermenge den Hang hinunter. Während wir uns einen wackeligen Weg nach oben bahnen, tauchen von oben die Gesichter von sechs Zentauren auf. Erstaunlich herzlich laden sie uns zu ihnen ein, weisen uns den sicheren Weg und erzählen ihre traurige Geschichte. Sie kommen von der Skorpion-Insel, wo jeder Volljährige einen Partner gefunden haben muss - oder zum Skorpion wird. Sie haben in ihren Reitern einen Partner gefunden und konnten daher von der Insel fliehen. Der Reiter des Zentauren Pholons ist kürzlich verstorben, ihm bleibt nur noch die Zeit bis zum nächsten Vollmond..

Pholon

Sie erzählen weiter von einer Mine in der Nähe, wohin sie vermuten dass stinkende Troglodyten ihre Freunde Kaluk und Hirak entführt haben. Wir versprechen morgen dort nach ihnen Ausschau zu halten und werden prompt mit einem trinkfesten Ritual als Ehrenmitglieder in ihrer Gruppe aufgenommen. Der Rausch danach wird mit einem Albtraum von Lutheria begleitet: Eine sanfte Frauenstimme spricht zu uns, während wir einen Mann über ein schönes Tal blicken sehen. Doch als er sich umdreht, blicken wir in ein schmerzerfülltes Gesicht: Die Augen, Ohren und der Mund des Mannes sind zugenäht worden. Der Traum nagt an unserem Verstand.