Thyellódis iremía

Stürmische Ruhe

Akira die Bardin · 21. September 2024 · Lesedauer ~ 4 Minuten

Akira, Notizen zum Epos

02. - 04. Scyllion

Am ersten Morgen unserer Fahrt gen Heimathafen fassen wir einen Entschluss: Die Zeit des Friedens ist bald vorbei, Pythor – der Gott des Krieges – darf nicht länger versteinert bleiben.
Für Pythor ist seit der kleinen Feier im Anschluss an die Begegnung mit Hexia keine Zeit vergangen. Wir inszenieren eine kleine Feier, um den Übergang zur berauschten Nacht möglichst fließend zu gestalten. Er nimmt den Zeitsprung dann auch tatsächlich erstaunlich gut hin und legt sich prompt ins Bett. Sitzen ist wohl auf Dauer auch anstrengend.


Wir sind noch nicht weit gekommen, als uns eine dichte Gewitterfront erreicht. Hoch oben in den dunklen Wolken entdecken wir einen Roc samt Reiter, der über das offenbar magische Unwetter kreist. Kann das Sydon sein?
Auf den Rücken unserer Drachen steigen wir in die Luft, um uns ein genaueres Bild der Lage zu machen. Das Gewitter dient als Antrieb für die Flotte der Gyganen. Auf dem Roc erkennen wir Goloron.

Der Titan ist sichtlich überrascht, als er Timós bemerkt. Der Zwerg lässt sich einfach von oben auf ihn fallen, während Goloron das Geschehen unter sich im Blick behält. Eine dichte Serie an Angriffen und verschiedenste Drachenatem prasseln auf den Reiter ein, bis sogar sein Roc kurzzeitig auf magische Art in den Schlaf versetzt wird. Dann plötzlich geht dieser in Flammen auf, und der Titan setzt sich zur Wehr. Timós lässt sich lieber fallen.
Leider lässt sich unser Widersacher nicht auf den Kampf ein. Er sieht ein, dass die Situation für ihn nicht vorteilhaft ist, und geht in den Sturzflug über. Dem fallenden Zwerg verpasst er noch einen Feuerball, dann verschwindet er im Tiefnebel. Wir ziehen uns nun auch lieber zurück.

Wir halten für die weitere Fahrt gebührenden Abstand zu Sydons Gefolgschaft und versuchen, sie in einem großen Bogen zu überholen. Mit kurzem Blickkontakt zu Yonder erreichen wir schließlich nach drei Tagen die Stadt Mytros.

05. Scyllion

Das unmittelbar bevorstehende Ende des Friedenseides ist der Stadt ins Gesicht geschrieben. Es handelt sich nicht mehr um Jahre, Monate oder Wochen – morgen ist er bereits Geschichte. Viele Bürger bereiten sich wohl oder übel auf die Ankunft der Gyganen und Aresianer vor. Manche haben sich entschieden, aus der Stadt zu fliehen. Tiameias Aufruf hat sie alle erreicht:

Ich, Tiameia I., die Bezwingerin des Ebers, Siegerin der großen Spiele, Heldin der Prophezeiung, Schlächterin der Hydra, Trägerin von Xanders Axt und Titansbane, Tochter von Thessilea III. und rechtmäßige Königin von Themis und aller Amazonen, verkünde hiermit: Bürger von Mytros, hört meine Worte! Wir haben triumphiert über Lutheria, Herrin der Träume und sind den Tiefen der dunklen See die ihr zuhause waren entkommen. Lutheria ist nicht mehr! Doch unser größter Kampf steht noch bevor. Der Eid, den die Götter mit den Titanen geschlossen haben, der uns ein halbes Jahrtausend Ruhe brachte, neigt sich seinem Ende zu. Schon sehr bald werden die Titanen erneut nach Macht, nach göttlichen Aspekten, nach unserer geliebten Stadt Mytros greifen. Darum sage ich: Bereitet euch vor, tapfere Töchter und Söhne Mytros'! Legt Vorräte an, schärft alle Klingen und stärkt eure Herzen. Die Zeit des Konflikts naht, doch ihr werdet nicht alleine sein. Als HeldInnen der Prophezeiung werden wir rechtzeitig innerhalb der Mauern sein, um dem kommenden Sturm zu trotzen. Aber nur mit eurer Unterstützung werden wir nicht nur Mytros verteidigen, sondern uns allen einen dauerhaften Frieden bringen. Von den Stygischen Stufen bis zu den Gipfeln der Stadthügel, von den Häfen bis zum Gipfel des Berges Volkan – jeder von euch wird gebraucht. Eure Kraft, euer Mut, eure Entschlossenheit können das Zünglein an der Waage des Sieges sein. Elfen, Menschen, Minotauren, Satyre, Zwerge und alle anderen Völker unserer prächtigen Stadt – vereint euch! Steht Seite an Seite mit euren Freunden, Nachbarn, uns, den Helden der Prophezeihung. Gemeinsam werden wir die Titanen ein für alle Mal bezwingen und eine neue Ära des Friedens und der Freiheit für Mytros einläuten. Möge Mytros, die Göttin der Dämmerung, über uns wachen. Mögen die Fünf uns Kraft verleihen. Für Mytros! Für den Frieden! Für die Zukunft!

Wir verbringen den letzten Tag zur physischen und psychischen Vorbereitung. Die eine oder andere stärkende Mahlzeit hilft dem Körper, das Wiedersehen mit unseren Liebsten dem Geist. Für das, was kommt, decken wir uns vorsorglich mit einem reichlichen Sortiment an Tränken ein.

Bexos sieht Cipia endlich wieder und will sie alsbald in Sicherheit bringen. Um sie zu überzeugen, nimmt er die Kette, die sie ihm einst mitgegeben hat, und lässt daraus vor ihm mitten auf der Straße eine Eiche wachsen. Gemeinsam mit Nicolas und den anderen Waisenkindern schickt er sie durch eine magische Tür im Baum zu den Druiden im alten Wald. Weit weg vom Tumult, aber auch wieder weit weg von Bexos.

Im Laufe des Tages gewinnen wir einen groben Eindruck davon, wie es um unsere möglichen Feinde und um unsere Verbündeten steht. Acastus hat seine loyalsten Wachen in unserer Abwesenheit zu “Drachenlords” ausgerufen. Ihnen steht Ikarus mit einigen kleinen bronzenen Drachen zur Seite. Wir wissen nicht, auf welcher Seite er morgen stehen wird. Die Götter werden dann wieder sterblich sein, und Volkan sowie Vallus sind obendrein geschwächt durch die Energie, die sie für die Herstellung unserer mächtigen Artefakte gespendet haben.

Sogar Lutheria tritt uns in der Form einer uralten Frau in Erscheinung und bietet uns ihre Hilfe an. Für nur einen Tropfen göttlichen Blutes könne sie dafür sorgen, dass auch Sydon und seine Kinder morgen als Sterbliche in den Kampf ziehen. Wir gehen nicht darauf ein.

Am Abend haben Kiriakhos und die Myrmidonen uns zu Ehren ein letztes großes Abendmahl vorbereitet. Timos lässt sich zu einer Rede hinreißen, um den Mut der tapferen Verteidiger zu stärken.

Kiriakhos ist nach unserem Aufenthalt auf der Insel der Zeit nun der jüngere der beiden Brüder.