Es blickte hervor ein grimm'ger Krieger unter zentnerschweren Naturgewalten. Er sah sie noch, die fünf Gestalten, ehe sie flohen, auf Nimmerwieder.
Die Nacht ist noch jung, und wir müssen uns tief in den Felsen drücken um dem Kontrollgang des Soldaten ungesehen zu entgehen. Wir beobachten ein klares Machtgefälle zwischen Gaius Wachen zu den rekrutierten Gyganen. Die Menschen diktieren den Ton auf der Insel.
Chondrus zeigt sich kooperativ, wohl um die eigene Flucht möglichst zu Beschleunigen. Mit ihren detaillierten Beschreibungen über Gaius’ Gemächern und dessen Tücken schleichen wir uns zielstrebig und unsichtbar direkt dorthin. Wir suchen zwar nur einen Mantel, finden darüber hinaus aber einiges mehr über unseren Lieblingsgenossen heraus.
Dass Gaius für seine Drachen brennt überrascht uns nicht. Als Tiameia aber seinen nicht erwiderten Liebesbrief an den schuppigen Gefährten findet, ist sie dennoch sprachlos. Den geplanten Heiratsantrag unterbindet sie lieber und nimmt den dafür designierten Saphir kurzerhand mit. Auch dieser Brief bleibt nicht ungelesen:
Göttlicher Sydon, Herr über alles!
Wir haben Eure Befehle erhalten und versuchen, sie getreu auszuführen. Wir sind überglücklich zu hören, dass Eure Flotten für die Invasion bereit sind. Es bleibt nur noch wenig Zeit bis zum verfluchten Schwur, und die schwächlichen Maden von Mytros werden sich bald zu Euren glorreichen Füßen niederwerfen, wie es sich gebührt und geziemt.
Wir haben nur eine Sorge, und das ist die fortwährende Anwesenheit der gehörnten Magierin, Lutherias Haustier. Sie nimmt nicht an unseren täglichen Opfern teil, und meine Männer trauen ihr nicht. Kann sie nicht entlassen werden? Wir haben verdächtige Kommunikation gefunden!
Euer ewiger Diener, Gaius
Der besagte Hauptmann spricht indes im Nebenraum durch seine Götze mit Sydon. Der Drache Ventis wurde auf die Insel Indigo geschickt, um (mutmaßlich nach Ende des Eides) alle Verräter auszulöschen..
Gaius bricht das Gespräch plötzlich ab und stürmt in seine Gemächer - zu uns. Wir machen uns aus dem Staub, nun etwas gehindert durch unsere eigene Unsichtbarkeit. Rings herum wird ganz Yonder in Alarmbereitschaft versetzt. Den armen Greis, den wir im Gefängnis entdeckt hatten müssen wir leider seinem Schicksal überlassen.
Dreimal wähnen wir uns auf der Flucht kurz in Sicherheit, zweimal davon zu früh. Die Insel scheint mit zum Kampfe gerüsteten Gyganen aus allen Nähten zu platzen, selbst unter abgelegenen Steinplatten lauern sie uns auf. Und Gaius selbst gibt sich auch nicht ohne eine Verfolgungsjagd in hohen Lüften geschlagen. Nur ein halsbrecherisches Ablenkmanöver im Sturzflug bringt uns außer Sicht und schlussendlich unverletzt zurück auf unser Schiff.
Zur späten Stunde überrascht uns ein Angebot Lutherias, das sie uns über Chondrus mitteilt. Sie sei nicht wie ihr Bruder Sydon an einem Krieg interessiert und daher auch offen für Gespräche über einen neuen Friedenseid. Dass sie uns daraufhin eine höhnische Vision über einen Schiffsbruch der Ultros im See der Träume zeigt, gibt dem Ganzen einen gewissen Beigeschmack.
Auch Antropos tritt noch in Erscheinung und überliefert Bexos ein neues Gedicht:
Was vergehen muss, vergehet; Was bestehen kann, bestehet; Was geschehen will, geschieht. Nenne nicht die Schicksale grausam, Nenne ihren Schluß nicht Neid! Ihre Gesetze sind ew'ge Wahrheit, Ihre Güte Gottklarheit, Ihre Macht Notwendigkeit. Sollte dir das widerstreben, so es dich zu ihnen zieht, fuehl dich frei und sei erhaben, dass deine Zukunft nicht entflieht. Auf ihren Faeden, ellenlang, steht was war, ist und sei. Zum Quell dieser Hexerei, folg dem stirnernen Gesang.
Die Stimmung an Bord ist am Morgen des nächsten Tages sehr gut, vergessen sind die düsteren Träume. Kapiosallos präsentiert seinen neuen Mantel. Er passt zu seiner Krone, auch wenn es schwer fällt ihn genau zu betrachten. Und auch die Ultros bekommt mit dem blauen Saphir als neues Auge der Galionsfigur ein neues Auftreten.
Gegen Mittag machen wir unerwartete Bekanntschaft mit den Elfen des Meeres. Zunächst sehen wir nur ihre kleinen Inseln, umgeben von kleinen Fischerboten und Korallen. Erst auf dem zweiten Blick erkennen wir dann, dass vor uns riesige bewaldete Schildkröten schwimmen! Auf der größten ist auch ein Tempel der Fünf, wir legen neugierig an.
Das tüchtige Volk treibt handel mit allerlei Seefahrer, auch Kriegermönche aus Aresia treffen wir beim Wirtshaus von Shazum. Sie bereiten sich auf ihre Prüfung auf der Insel der Skorpione vor und erzählen von einem geplanten Befreiungsschlag für die gefangenen Minotauren in Mytros.
Wir erwerben noch zwei neue Beiboote, bevor die Schildkröte der Welten wieder abtaucht. Wo wird sie wohl als nächstes erscheinen?