To skotádi oxýnei tis aisthíseis

Dunkelheit schärft die Sinne

Akira die Bardin · 12. Dezember 2021 · Lesedauer ~ 3 Minuten
Stark ist des Flusses Strömung, drückt alles ins Tal, von den Helden durchquert, für sie nur ein Rinnsal; Mit verbund'nen Augen, und Herzen noch munter, einmal tief Luft holen, die Reise geht runter; Hört die Basilisken! seht mit euren Sinnen, alsbald steht außer Zweifel, die Helden gewinnen;

Akira, Notizen zum Epos

27. Sydion 499

Der große Tag beginnt ruhig, für manche früher als andere. Tiameia macht sich bereits in den ersten Morgenstunden auf den Weg zum Palast, fest entschlossen dort mehrere Handspiegel zu erlangen. Deutliche Weinspuren auf der Straße dorthin deuten darauf hin, dass die Bewohner des Palasts noch den Rausch des Vortags ausschlafen müssen. Die Wachen händigen Tiameia auch ohne Pythor sämtliche Dekor-Spiegel der Eingangshalle aus.

Auch Timótheos wird auf dem Markt fündig: Lederriemen um später Augenbinden zu fertigen, außerdem Teer und oben drauf natürlich Federn. Damit gelingt es den beiden die vielen Spiegel auf dem Schild von Tiameia zu befestigen. Ob das die Basilisken aufhalten wird?

Auch Gaius ist kein Morgenschläfer, ungeduldig drängt er auf die Opferung: Gebt die Waffen ab, erscheint morgen bitte pünktlich. Später wird klar, dass er es war, der die Priesterin Braeca beauftragte die Auserwählten zu beseitigen.

Basilik

Sobald alle wach sind, bricht die Gruppe zum Stein von Estor auf. Von dort aus verfolgen sie die Spuren der Basilisken flussaufwärts, gegen die teils starke Strömung. Ich sehe dem Treiben lieber vom trockenen Ufer aus zu. Prompt taucht neben Bexos eine kleine Eule auf! Er stellt sie uns als seinen tierischen Begleiter vor. Willkommen Kuko🦉!

Der mühsame Weg wird belohnt: Irgendwann finden wir einen unterseeischen Höhleneingang, ungewiss was dort nun lauert. Es wird ernst, zu ernst für mich selbst - ich bleibe lieber draußen. Mit verbundenen Augen und taktisch befestigten Handspiegeln tauchen die Helden hinab in die Dunkelheit. Bald schon meine ich dumpfe Geräusche aus dem Boden zu hören: Einmal klang es, als wäre jemand blind gegen eine Steinwand gelaufen. Die Realität war bestimmt deutlich heldenhafter.

Kurze Zeit später kann ich aufatmen: Alle vier tauchen erschöpft aber unversteinert auf! Stolz hieven sie einen Achtbeiner mit steifen Gliedern ins hohe Seegras und erzählen mir von ihren Heldentaten. Kapiosallos war wohl besonders kühn, und der kleine Kuko war zwischenzeitlich etwas blass im Gefieder. (Akira notiert sich oben einen Entwurf zum Epos, Vers 3.)

Bei gegrilltem Eichhörnchen am Stiel im Drachenzahn gibt es ein wenig Zeit zur Erholung. Delphion erzählt, Pythor habe versprochen das Horn Balmythria nie zu benutzen - vermutlich aufgrund seiner Trink-Gewohnheiten.

<em><a href="https://dndaux.de/glossar/#aesop">Aesop</a></em>

Als nächstes treffen wir Aesop, den Hüter des Drachenschreins zu Balmythria. Der Zeitpunkt war ungünstig gewählt: Das Visionen versprechende Horn des Drachens wurde Nachts entwendet und der begehrte Inhalt klebrig auf dem Boden verteilt. Aesop ist betrübt, wir tun es ihm gleich.

Kurz wirkt es als würde Bexos tatsächlich den Boden ablecken, aber ich irre mich wohl: Er findet kleine Hufspuren am Boden, vermutlich von einem Zweibeiner. Die Gruppe verfolgt die Spuren noch bis weit aus der Stadt zum Südtor hinaus, bevor sie einen nicht weiter relevanten sehr unbedeutenden namenlosen Ziegenhirten Mählakis nach zähen Verhandlungen anheuern, die Spur zu verfolgen. Sie kehren um.

28. Sydion

Der Tag beginnt wieder mit Gaius. Gemeinsam mit seinem Trupp verkündet er die Bedingungen: Die Helden der Prophezeihung sollen zur Mittagszeit ihre Waffen beim Orden von Sydon abgeben. Pünktlich zum Sonnenuntergang werden sie zum Stein von Estor geführt. Dort sollen die ganze Nacht über verweilen, um die Opferung zu erfüllen.

Der Vormittag bleibt nicht ungenutzt. Volkan und Theo lassen sich überzeugen, einige ihrer Waffen “leihweise” im Kies auf dem Opferungsstein zu vergraben. Abmachungen werden in Thylea mitunter sehr wörtlich interpretiert.

Alles weitere spielt sich zunächst wie vorgeschrieben ab: Mittags werden die Waffen abgegeben, die Helden lassen sich auch im Gasthaus zum Drachenzahn bewachen. Abends werden sie abgeführt, und mit einer kupfernen Kette an eine Säule am Stein von Estor gebunden. Die Dämmerung beginnt.