Mia istoría tou Chalcia

Eine Geschichte von Chalcia

Chalcia, Schwester von Sydon · 1. März 2023 · Lesedauer ~ 2 Minuten

Eine Zeit lang lebten die Kinder von Thylea und Kentimane in Frieden miteinander. Doch nachdem Lutheria und Sydon ihren ältesten Bruder Talieus wegen der Erschaffung von etwas unaussprechlich monströsem, den Myrmekes, versklavt hatten, beschlossen die verbleibenden Geschwister, sich zu rächen. Talieus, selbst mit seinem mächtigsten Schwert, dass er in weiser Vorraussicht erschaffen hat, um sich in der Not gegen seine Geschwister zu wehren, konnte nichts gegen den hinterhältigen Überfall unternehmen.

Hergeron, der zweitälteste Bruder und Gott der Stärke und des Mutes, forderte Sydon zu einem Duell heraus, im festen Glauben an seine eigenen Fähigkeiten. Doch Sydon hatte viel von der Kraft des versklavten Talieus in sich aufgenommen und besiegte seinen Herausforderer mit Leichtigkeit. Sydon sperrte den besiegten Hergeron unter einem großen Turm ein und kettete ihn daran, so dass das gesamte Gewicht des Gebäudes für immer auf Hergerons enormen Nacken und Schultern drückte.

Die übrigen vier Geschwister erkannten, dass Sydon zu mächtig geworden war, um ihn direkt herauszufordern, und beschlossen, Lutheria anzugreifen. Sie reisten heimlich zu ihrer Insel, doch die Todesgöttin hatte ihrer Sippe eine Falle gestellt.

Durch das rituelle Opfer von tausend Basilisken hatte sie im Herzen ihres Herrschaftsgebiets ein großes Becken mit giftigem Blut geschaffen. Als die Eindringlinge die Insel betraten, lösten sie einen Schutzwall aus, der die Magie des fauligen Beckens in einem tödlichen Ausbruch freisetzte und drei von ihnen auf der Stelle zu Stein verwandelte. Nur Chalcia, die Göttin der Schnelligkeit, war flink genug, um zu entkommen.

Chalcia wusste, dass die Zwillinge hinter ihr her sein würden, und suchte Schutz unter einem gewaltigen Vulkan. Dort konnte sie ihre Schnelligkeit und Gewandtheit nutzen, um in dem Labyrinth von Tunneln und Lavaröhren zu überleben. Als Sydon von dem fehlgeschlagenen Angriff auf seine Schwester erfuhr, kannte seine Wut keine Grenzen mehr. In blinder Verzweiflung rief er einen gewaltigen Sturm herbei, der alle Inseln Thyleas heimsuchte und versuchte, die Kammern, in denen sich Chalcia versteckt hielt, zu fluten.

Die Stürme drohten, Thylea selbst wegzuspülen, was jedoch Kentimane nicht zulassen würde. Kentimane hatte sich in den Kämpfen seiner Kinder neutral verhalten, doch als die Sicherheit von ganz Thylea bedroht war, sah er sich gezwungen, einzugreifen. Kentimane schwächte die Stürme ab und verbot Sydon und Lutheria, den Vulkan zu zerstören, der ihre flüchtige Schwester beherbergte. Sydon wollte nicht zulassen, dass Chalcia der Vergeltung entkam, aber selbst er war nicht stark genug, um sich seinem mächtigen Vater zu widersetzen. Lutheria, gerissen wie immer, wusste einen anderen Weg, sich zu rächen.

Die Zwillinge vereinten ihre Macht und die Kraefte, die sie ihren gefallenen Geschwistern gestohlen hatten, und griffen tief in das Fundament von Thylea. Sie bewegten Felsen und Steine und achteten sehr darauf, die darüber liegenden Inseln nicht zu stören, während sie die Tunnel und Kammern unter dem Vulkan eine nach der anderen abriegelten.

Chalcia floh vor ihrer unerbittlichen Arbeit und wurde immer tiefer unter die Erde getrieben. Schließlich fand sich die schwer fassbare Göttin der Schnelligkeit in einer winzigen Kammer im Herzen des Vulkans selbst gefangen. Da jeder Ausgang versiegelt war, zogen sich die Wände langsam immer enger zusammen, während brennende Lava durch Risse und Spalten in Boden und Decke sickerte. Anstatt sie zu erdrücken, hielten die Zwillinge im letzten Moment an und schlossen ihre Schwester für alle Ewigkeit in einer Krypta aus sengender Hitze und giftigen Dämpfen ein.