To gánti

Der Spießrutenlauf

Akira die Bardin · 10. September 2022 · Lesedauer ~ 3 Minuten
Ein Tropfen Öl schadet nie ein kleiner Vorteil beim Ringen; Ein Tropfen Öl schadet nie gleich kann man viel besser singen;

Akira, Notizen zum Epos

1. Kention

Am vierten Tag der großen Spiele schleicht sich schon beinahe eine Routine ein. Zu lange schlafen, auf zur Arena und ohne Pause schnell noch eine Medaille gewinnen. Wobei, so ganz nebenbei geht das zumindest für Timótheos nicht. Zwergenfüße sind nicht für Sprints gemacht.

Den größten Eindruck schindet diesmal ohnehin Kapiosallos. Blind und auf lange Distanz trifft er beim Bogenschießen einen gewagten Rikoschettschuss und übertrumpft somit knapp die Konkurrenz aus Estoria.

Als wir nach einer kurzen Pause zurück in das Stadium kommen, werden wir von einem recht einfach wirkenden Hürdenlauf erwartet: Es gibt keine Hürden. Wir sollen einfach dem graden Weg bis zu einer goldenen Statue folgen und diese zurück bringen. Zu dem Zeitpunkt ist uns noch nicht klar, dass wir gleich tiefgekühlt und flambiert werden.

Die Türme entlang des Weges entpuppen sich als Fallen, und auch die Harpien und steinernen Löwen an dessen Ende sind nicht an unserem Sieg interessiert. Doch all die Hürden hindern uns nicht daran, auch hier eine weitere Medaille zu verdienen. Die zehnte!

Für die meisten aus unserer Gruppe verschwimmt die Erinnerung an den Tag an dieser Stelle. Tiameia hingegen wird am Abend noch von Antigone in ein Gespräch verwickelt, wo sie prompt ihre Rückkehr nach Themis ankündigt. Die alte Priesterin zeigt sich unbeeindruckt.

Bexos und Kapiosallos treten derweil - so wird es zumindest erzählt - als Duo beim Künstlerabend im Theater der Götter auf. Sie geben ihren Klassiker zum Besten: Bexos an der Leier, Kapiosallos singt. Es wird so spät, dass unser Satyr nach dem Auftritt auf dem Heimweg schließlich in einer Seitengasse einschläft.

2. Kention

Während wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen, zieht Vallus von ihrem Palast aus alle Fäden um die Helden auf ihre bevorstehende Reise zu unterstützen. Die Ultros ist nun mit einer Reihe von Ballisten befestigt.

In den Straßen von Mytros wird indes ein neues Spiel erfunden. “Weck den Schlafenden Satyr” erfüllt mindestens die Horde Kinder mit viel Freude, die Bexos morgens in der Gasse finden. Er schließt etwas verstimmt zum Rest der Gruppe auf.

Vorbereitend für die erste Disziplin des letzten Tages ölt sich Timós heute ausgiebig ein. Er will sich so zu einem schwer zu greifendes Ziel für seine Gegner im Ringen machen! Besser klappt dort aber die Taktik von Tiameia, einfach sehr stark zu sein… und das tägliche Training ist wohl auch nicht schlecht. Gemeinsam gelingt der Sieg.

Ganz nebenbei verspricht sich dort einer der Aresianischen Kontrahenten im Gespräch mit Timótheos. Er verrät, dass es im alten Wald eine Streitkraft aus Aresia gibt, offiziell um Estorias Hilferuf Folge zu leisten. Sehr brisant.


Nach einer kurzen Pause werden zur Abwechslung unsere Gehirnwinden beansprucht. Beim Diskussionsforum der Dichter und Denker stellen diese uns eine ganze Reihe sehr hypothetischer Fragen. Offenbar ein Vorwand, um uns langweilige Bücher unterzujubeln.

Bexos kontert gleiches mit gleichem, und stellt ihnen selbst jenes Rätsel, das ihn schon lange beschäftigt:

Werde ich, dann wirst du du. Greif zum Stab, dann komm zur Ruh. Bei den Zwillingen, über dem Bären. Die größte Insel, sie wird sich wehren.

Und tatsächlich: Die Denker können seinen kryptischen Reim in Teilen entziffern. Auf Themis soll er einen Stab finden, mit dem er zum Anführer seines Stammes wird. Oder irgendwie so.